Webservice Reverse Georeferencing

Senckenberg bietet einen Webservice an, mit dem man eine reverse Georeferenzierung durchführen kann. Unter reverse Georeferenzierung versteht man den Vorgang, einem bekannten Koordinatenpaar (Breitengrad/Längengrad) den Namen von Flächen, Linien oder Punkten zuzuweisen. Dies können administrative Namen, Meereseinteilungen, Namen von Flussabschnitten, Namen von Unterwasserstellen oder vieles mehr sein.

Bei Webservices handelt es sich um eine Kommunikation von Maschine zu Maschine.

Diese Webapplikation ist ein webbasierter Client für diesen Webservice. Hiermit soll exemplarisch gezeigt werden, wie Clients für eigene Applikationen implementiert werden können. Alle hierzu nötigen Informationen werden hier aufgeführt.

Diese Webapplikation kann aber auch zum Test des Webservice benutzt werden. Durch Eingabe der Koordinaten kann man die dazugehörigen Namen (z. B. administrative Einheiten) ermitteln.

Punkt-Fläche Verschneidung

Nächstliegende Geoobjekte

Webservice URL



Das GBIF-DE-Projekt

Aufgabe in diesem Projekt war es, innovative Verfahren im Bereich reverse Georeferenzierung und automatisierte Unterstützung bei der geografischen Verschlagwortung zu entwickeln. Die entwickelten Verfahren helfen bei der Qualitätssicherung und beschleunigen den Digitalisierungsvorgang bei Sammlungen.

Der methodische Ansatz

Bei bekannten Koordinaten eines Punkts kann man die Bezeichnungen der Fläche, in dem sich der Punkt befindet, durch eine Verschneidung von den Geoobjekt Punkt mit dem Geoobjekt Fläche (Polygon) ermitteln. Datengrundlage sind hierfür Polygone, die zum einem Flächen im administrativen Bereich repräsentieren sowie Meeresgebietseinteilungen. Ebenso kann man Geoobjekte ermitteln, die in der Nähe des Punktes liegen (z. B. Nähe zu Flüssen und Riffen). Um die reverse Georeferenzierung technisch umzusetzen, benötigt man eine GIS-Infrastruktur, ein Geoobjekte Repository und einen Webservice.

Aufbau der GIS-Infrastruktur

Technische Voraussetzung für dieses Projekt war der Aufbau einer GIS-Infrastruktur. Die aufgebaute GIS-Infrastruktur setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Es wurde darauf geachtet, dass ausschließlich Open Source-Produkte eingesetzt werden. Somit kann diese GIS-Installation auch an andere Institute weitergegeben werden, ohne Lizenzkosten zu erzeugen.

Folgende Applikationen wurden aufgesetzt:

  • Datenbank: Datenbank-Engine PostgreSQL mit der GIS-Erweiterung PostGIS
  • Kartenserver: UMN Mapserver, Geoserver
  • WebGIS Client: Mapbender 3 und OpenLayers

Bei der Architektur wurde streng darauf geachtet, dass die OGC-Spezifikationen (Open Geospatial Consortium) eingehalten wurden.

Aufbau eines Geoobjekte-Repository

Folgende Geoobjekte wurden in das Repository importiert:

Art der Klassifikation Beschreibung Anzahl Geoobjekte
Administrative weltweit Grundlage: GADM (Database of Global Administrative Areas http://www.gadm.org); Pro Land bis zu vier Hierarchie-Ebenen 210.000
Ozeane und Meere weltweit Grundlage: IHO (International Hydrographic Organization) (http://iho.int/iho_pubs/IHO-Catalogue.htm, S-23) 100
Undersea feature names Grundlage: IHO-IOC GEBCO Gazetteer of Undersea Feature Names, www.gebco.net 3.500
Verwaltungseinheiten Deutschland Grundlage: Bundesamt für Kartografie und Geodäsie (Open Data); bis auf die Gemeinde-Ebene 16.000
Flussabschnitte Deutschland Grundlage: Umweltbundesamt (http://www.umweltbundesamt.de) 38.000
Geoobjekte insgesamt: 267.600

Genereller Aufbau des geografischen Webservices

Der Webservice reverse-georeferencing agiert als Interface zwischen einem abfragenden System (Client-Seite) und der Datenbank mit dem Geografie-Repository. Die Applikation wurde in Java programmiert und wird über den Tomcat Servlet container nach außen hin zur Verfügung gestellt.

Folgende Abbildung zeigt den technischen Aufbau des Webservices

Nutzung des geografischen Webservices

Der Webservice wird spätestens zum Ende des Projekts öffentlich zugänglich sein und kann dann über folgende URL aufgerufen werden

http://webservice.senckenberg.de/reverse-georeferencing/Suchformulierung

Zum besseren Verständnis von Webservices und deren Nutzungsmöglichkeiten wurde eine Webapplikation erstellt, die auf den reverse-georeferencing Webservice zugreift und das Ergebnis der Abfrage darstellt. Anhand dieser Applikationen können andere Institute den Webservice in ihre eigenen Applikationen einbauen.

http://webservice.senckenberg.de/reverse-georeferencing-client

Diese Webapplikation kann auch zum Testen benutzt werden.